Episode #10 – FlattenTheCurve 2.0: Warum du jetzt dringend Krisenkompetenzen brauchst!

Krisen stellen die psychische Gesundheit auf die Probe

Krisenzeiten stellen eine besonders schwere Herausforderung für das psychische Wohlbefinden und die seelische Gesundheit dar. Wir brauchen eine besondere innere Widerstandskraft, die sogenannte „Resilienz“, um diese schwierigen Zeiten unbeschadet zu überstehen und möglicherweise sogar daran zu wachsen.  

Aktuell steht deshalb bei „Dein Bestes Selbst“ alles unter dem Motto: „Stark durch die Krise.“ In den kommenden Wochen bekommst du hier viel Input rund um das Thema „Krisenkompetenzen“.

Um dich dabei zu unterstützen, diese schwierigen Zeiten gut zu überstehen, habe ich ein Mini-Ebook erstellt, dass dich durch die nächsten Wochen begleiten soll. Hier erfährst du, wie du deine psychische Widerstandskraft stärken kann. Sichere dir das Ebook am besten direkt hier auf der Startseite meiner Homepage.

FlattenTheCurve2.0

Als Einstieg in die „Stark durch die Krise-Wochen“ hier bei „Dein Bestes Selbst“, möchte ich ein paar Gedanken und Überlegungen mit dir teilen, die mich schon länger beschäftigen. Mein Ziel ist es, dir damit einen Motivationsschub zu geben und deutlich zu machen, warum es aktuell so wichtig ist, dass du dich besonders gut um dich, dein Wohlbefinden und dein psychisches Gleichgewicht kümmerst. 

In den letzten Monaten wird tagtäglich davon wieder davon gesprochen, dass wir alle gemeinsam das Virus bekämpfen müssen. Die Politik fordert von uns als Bevölkerung eine gemeinsame Anstrengung und eine geteilte Verantwortung im Kampf gegen die Pandemie.

Vielleicht erinnerst du dich noch dran: Zu Beginn der Krise im Frühjahr hieß es immer: „Flatten the curve!“ Man wollte die Ansteckungsrate verlangsamen und die Ansteckungen gleichmäßig über einen längeren Zeitraum hinziehen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Flattenthecurve ist mittlerweile nicht mehr aktuell, weil wir leider im letzten Herbst die Kontrolle über die Ansteckungskurve verloren haben.

Ich möchte dennoch gerne dieses Bild oder Motto „Flattenthecurve“ noch einmal „wieder beleben“ und ich versuche in den nächsten Abschnitten zu erklären, was ich damit meine. Mal sehen, ob es mir gelingt…J

Eine zweite große Welle rollt auf uns zu

Es gibt ein weiteres großes Problem in der Krise, über das bisher wenig geredet wird und das leider zu wenig ernst genommen wird. Es rollt nämlich noch eine zweite Kurve oder eine zweite Welle auf uns zu:

Die Welle der psychischen Erkrankungen.

Tatsache ist: Viele Menschen sind durch die Krise psychisch belastet. Der Lockdown macht vielen zu schaffen, viele Menschen haben stark mit den vielfältigen negativen Folgen der Pandemie zu kämpfen

In der letzten Folge bin ich näher darauf eingegangen, wie die Belastung in der Krise entsteht und was die psychologischen Hintergründe sind. Lies gerne nochmal nach unter: https://susanneweiss-coaching.com/dein-bestes-selbst-lockdown/

Dass Menschen in Krisenzeiten stark belastet sind und psychisch erkranken, ist kein neues Phänomen.

Es ist aus früheren Krisenzeiten bekannt, dass es immer nach einer Krise einen deutlichen Anstieg an psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung gab. Zuletzt war das nach der Finanzkrise 2008 der Fall.

Diese Welle kommt immer etwas verzögert, wenn die ganz akute und die schwierigste Phase der Krise vorbei ist. In der Akutphase versuchen viele Menschen, durchzuhalten, sie beißen die Zähne zusammen und mobilisieren alle Kräfte, um die schwierigen Zeiten durch zu stehen. Dann gehen nach und nach immer mehr Leuten die Kräfte aus, sie können nicht mehr, sie sind den Belastungen nicht mehr gewachsen und entwickeln schließlich psychische Erkrankungen.

Eine psychische Erkrankung kann jeden treffen. Menschen, die vor der Krise psychisch stabil waren können durchaus durch die Belastungen der Krise an ihre Grenzen kommen. Das gilt vor allem für diejenigen, die besonders stark von den Folgen der Krise betroffen sind, weil sie z. B. in die Insolvenz gehen, arbeitslos werden, liebe Menschen verloren haben oder beruflich stark gefordert sind (z. B. Pflegekräfte).

Eine noch höhere Wahrscheinlichkeit, psychisch zu erkranken haben jedoch die „Schwächeren“ der Gesellschaft, also diejenigen, die nicht so viele Ressourcen zur Verfügung haben und die weniger psychische Widerstandskraft haben. Das sind z. B.

  • Kinder und Jugendliche
  • ältere Menschen
  • sozial schwache Menschen
  • Menschen mit psychischen Vorerkrankungen (Hier besteht das Risiko einer Wiedererkrankung oder einer Verschlechterung der Beschwerden)
  • Menschen mit körperlichen Vorerkrankungen
  • Menschen mit Behinderung

Für alle diese Gruppen war und ist es noch deutlicher schwieriger und anstrengender unbeschadet durch diese Krise zu kommen.

Es kommt also definitiv eine Welle psychischer Erkrankungen auf uns zu. Mehr Menschen als sonst werden psychisch erkranken oder wieder erkranken. Auch hier wird es eine Kurve geben, die nach oben geht und länger auf einem hohen Niveau bleiben wird. Denn psychische Erkrankungen gehen nicht nach ein oder zwei Wochen wieder weg, sondern bleiben oft über Monate bestehen. 

Die Welle der psychischen Erkrankungen wird das System stark überlasten

Das Gesundheitssystem wird der Welle der psychischen Erkrankungen nicht gewachsen sein.

Bereits vor der gab es einen großen Mangel an Psychotherapieplätzen, der von der Politik leider konsequent heruntergespielt und ignoriert wurde. Die durchschnittliche Wartezeit für einen Psychotherapieplatz betrug vor der Krise schon 5 Monate oder länger.

Die Politik hat jetzt bereits versagt. Vor Monaten hätten wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, um neue ambulanten und stationäre Therapieplätze zu schaffen. Zu der Zeit als über eine Aufstockung der Intensivbetten gesprochen wurde, hätte man ebenso damit beginnen müssen, Psychotherapieplätze aufzustocken, was jedoch nicht passiert ist. Ich gehe nicht davon aus, dass die Politik jetzt noch schnell auf die heran rollende Erkrankungswelle reagieren wird und dass plötzlich Tausende neue Therapieplätze zur Verfügung stehen werden.

Was machen wir, wenn in den nächsten Monaten noch Zehntausende von Menschen zusätzlich psychisch erkranken und die Wartezeit für die Therapie dann auf 12, 18 oder 20 Monate ansteigt? Und das sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder und Jugendliche.

Was macht es mit der Gesellschaft, wenn so viele Menschen mit psychischen Erkrankungen leben ohne dass sie Therapieplätze und somit die notwendige Hilfe bekommen?

Gemeinsame Verantwortung für die psychische Gesundheit?!

Es ist jetzt eine gemeinsame Anstrengung erforderlich, um die Welle der psychischen Erkrankungen aufzuhalten oder abzuflachen. Auch hier ist in nächster Zeit jeder gefordert. Denn die Welle der psychischen Erkrankungen wird große Probleme und Herausforderungen für die Gesellschaft mit sich bringen und nicht zuletzt werde auch bei dieser Welle Menschen sterben. Denn psychische Erkrankungen wie Depressionen, Abhängigkeiten oder Essstörungen habe eine nicht geringe Sterblichkeitsrate.

Ich habe mich gefragt, wie wir das Motto „Flatten The Curve“ auf die Welle der psychischen Erkrankungen übertragen können. Das Motto lautet jetzt „FlattenThe Curve2.0“.

„FlattenThe Curve2.0“: Was können wir tun, um die Kurve abzuflachen?

Mir sind drei Strategien eingefallen, die wir nutzen können, um die Welle der psychischen Erkrankungen abzuflachen. Ich bin gespannt, was du dazu sagst:

  1. Wir können uns dafür engagieren, dass politische Entscheidungen getroffen werden. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, als Einzelperson Einfluss auf die Politik zu nehmen, aber wir sollten es zumindest versuchen. Lasst uns anfangen über die psychische Gesundheit zu reden. Vielleicht hast du ja eine große community auf social media oder ein großes Netzwerk und kannst anfangen dazu zu posten und andere auf die nächste Welle aufmerksam zu machen. Es gibt sicher viele Möglichkeiten, sich zu engagieren und diesem wichtigen Thema eine Lobby zu geben.
  2. Jeder einzelne sollte jetzt besonders gut auf sein psychisches Wohlbefinden achten. Jeder der sich stark genug dafür fühlt, sich selbst zu helfen, sollte jetzt Krisenkompetenzen aufbauen, um stabil zu bleiben und einer psychischen Erkrankung vorzubeugen. Das hat zwei Gründe: Es ist zu deinem eigenen Besten. Denn wenn du in nächster Zeit psychisch erkrankst wirst du große Probleme haben, einen Therapieplatz zu finden. Außerdem entlastet du das Gesundheitssystem, wenn du gesund bleibst und es bleibt dann ein Therapieplatz frei für jemanden, der vielleicht weniger Ressourcen hat als du und der Krise nicht mehr gewachsen ist.
  3. Lasst uns aufeinander achten. Vielleicht schafft es jeder von uns, auch mal nach links oder rechts zu schauen und mitzubekommen, was um uns herum passiert. Vielleicht kann sich jeder motivieren, ein bisschen mit auf die Menschen im eigenen Umfeld zu achten und sie zu fragen, wie es ihnen geht. Vielleicht können wir denjenigen in unserem Umfeld, die es schwerer haben als wir selbst Hilfe anbieten. Das hängt sicher mit dem zweiten Punkt zusammen: Nur, wenn du selbst gut im Gleichgewicht bist und Ressourcen übrig hast, kannst du dich um andere kümmern.

Lass mich wissen, was du darüber denkst und lass uns in Kontakt bleiben!

Denk noch daran, dir das Krisen-Mini-Ebook zu sichern unter www.susanneweiss-coaching.com

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